22. Juni 2023

Tonhalle Wil

Nordlicht

Edvard Grieg 1843–1907

Morgenstimmung aus Peer Gynt Suite Nr.1, Op.46 

Pjotr Iljitsch Tschaikowski 1840–1893

Violinkonzert D-Dur, Op.35

Jean Sibelius 1865–1957

König Kristian II – Suite, Op.27

Seit jeher verzaubern die grünen, roten und orangen Polarlichter den Himmel – besonders in den hohen Breitengraden. Die Menschen schrieben dem Leuchten allerlei mystische und wunderbare Fähigkeiten zu. Es entstanden Mythen, Sagen, Legenden und wunderbare Musik. Aber wie klingen Nordlichter?

Wir haben uns zu dieser Frage von drei Komponisten, die im hohen Norden ihre musikalische Inspiration gesucht haben, inspirieren lassen.
Am Anfang werden wir die Morgenstimmung des norwegischen Komponisten Edward Grieg (1843-1907) aus der «Peer-Gynt» Suite Nr. 1 hören, genannt nach dem gleichnamigen Gedicht von Henrik Ibsen. Die Morgenstimmung, der erste Satz der Suite, wird in Werbung, Film und Fernsehen so häufig verwendet, dass sie zu den bekanntesten klassischen Melodien zählt. Es zeichnet in wiegender Melodik und reizvollen Klangkombinationen in einer gross angelegten Steigerung den allmählichen Aufgang der Sonne nach.

Piotr Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893) verbrachte seine letzten Lebensjahre in Sankt Petersburg, wo er auch verstarb. Dort konnte er auch die berühmten Weissen Nächte erleben, ein Phänomen, bei welchem auch um Mitternacht noch Dämmerung herrscht oder es sogar taghell ist. Sein einziges, äusserst virtuoses Violinkonzert op.35 in D-Dur komponierte er im Jahr 1878, und widmete es dem Solisten Leopold Auer, der eine Uraufführung ablehnte, da er einige Passagen des Soloparts für unspielbar fand. Anfangs reagierten die Musikkritiker ablehnend auf das Werk. Tschaikowsky reagierte gelassen auf die Kritik und war überzeugt, dass das Konzert sich durchsetzen wird. Es gehört bis heute zu den bekanntesten und meistgespielten Violinkonzerten weltweit.

Der finnische Komponist Jean Sibelius (1865-1957) war ganz fasziniert von den Polarlichtern, die er in seiner Lemminkäinen Suite musikalisch gezeichnet hatte. Wir werden eines seiner selten aufgeführten Werke, die Suite «König Kristian II», hören. Es ist eine Schauspielmusik für das gleichnamige, skandinavisch historische Stück, geschrieben von seinem Freund Adolf Paul. Die ursprüngliche Geschichte handelt von der Liebe zwischen König Kristian II, Herrscher von Dänemark, Schweden und Norwegen, und einem niederländischen Mädchen, Dyvecke, einer Bürgerin. Das Drama hat shakespearesche Dimensionen, welches einer dicht gearbeiteten, hochexpressiven Orchesterpartitur zugrunde liegt.

Violine

Raphael Nussbaumer

Raphael Nussbaumer

Raphael Nussbaumer wurde 2006 in Altendorf in der Schweiz geboren. Zu seiner Taufe bekam er seine erste Violine geschenkt und im Alter von vier Jahren erhielt er seinen ersten Violinunterricht.

Bereits mit sechs Jahren hat ihn Philip Draganov am Konservatorium Zürich in seine Violinklasse aufgenommen. 2013 gewann er beim Zürcher Musikwettbewerb den 3. Preis und 2014 beim Schweizer Jugendmusikwettbewerb als jüngster Teilnehmer den 1. Preis. Damit nahm seine musikalische Karriere Fahrt auf, welche bis heute äusserst erfolgreich anhält und sehr vielversprechend ist.

In den letzten 10 Jahren gewann Raphael Nussbaumer diverse Jugend- und andere Musikwettbewerbe, häufig als jüngster Teilnehmer und vielfach mit höchster Auszeichnung, im In- und Ausland. Er wurde bereits mehrfach von Orchestern eingeladen unter anderem auch im Rahmen der Talentförderung.

2019 erhielt Raphael Nussbaumer zudem den Förderpreis der Stadt Zürich.